Wie es dazu kam:

Ein lang gehegter Wunsch von mir war es schon immer, ein anderes Land wirklich kennen zu lernen, nicht nur mal 4 Wochen hinzufahren und dann wieder zurück. Ich wollte die Sprache, die Mentalität, die Mimik und Gestik verstehen und die Kultur kennen lernen. Aus verschiedenen Gründen hat sich Griechenland angeboten. Mein erster Eindruck war allerdings nicht so berauschend. Als ich zum erstenmal im Sommer 1988 von Ancona in Italien auf das griechische Fährschiff ging - furchtbarer Lärm, schreckliche Hektik und dazu ein Schwall von lauten Worten, denen ich auch nicht andeutungsweise eine Bedeutung zuordnen konnte. Ich wäre am liebsten umgekehrt. Die Ankunft in Patras war schon viel besser. Morgens um 8:00 Uhr - da war es auch schon, das wunderbare, seidige, klare Licht, von dem ich schon so viel gehört hatte, die Luft weich und mild, die Laute inzwischen vertrauter.

Das Licht fasziniert mich seit damals im Sommer 1988 am meisten. Am Morgen hell und klar die Farben, strahlend blauer Himmel, weiche Schatten, mittags, je höher die Sonne steigt, verändern sich die Farben, der Himmel milchig und nur noch in direkter Nähe blau, die Schatten trotzdem hart und die Farben platt, stumpf oder grell, je nach Lichteinfall und dann am Abend, die wunderbare Veränderung, sanftes Licht, das immer mehr einen Purpurschimmer bekommt, bis die Abendstimmung da ist. Inzwischen fahre ich so oft es geht in dieses Land und habe es von vielen Seiten her kennen gelernt, die Begeisterung von damals ist geblieben.

 

...und wie es weiterging:

Nach langer Suche für eine Bleibe hier in Griechenland  haben mein Mann und ich uns entschlossen in Rhodos zu leben. Die Wahl zwischen einer Insel und meiner absoluten Lieblingsstadt Athen ist mir sehr schwer gefallen. Athen ist für mich das griechische Leben überhaupt, ich liebe den Lärm, die Hektik und die Intimität dieser Stadt, das absolut Antike und das extrem Moderne. Ich habe von keiner anderen Gegend in Griechenland so viele Aufnahmen gemacht, bin nirgends so furchtbar viel in der Gegend herumgelaufen, war noch nirgends so müde wie dort - ich war immer überwältigt und fasziniert.

Jetzt leben wir auf Rhodos, in einer kleinen Wohnung mitten in der Stadt - auch mit viel Lärm und Hektik - aber alles gemäßigt. Auch sie hat extreme  Gegensätze. Und je länger ich hier bin, desto mehr liebe ich diese Insel und besonders diese Stadt.

Griechenland fasziniert mich immer wieder neu, und jede Jahreszeit hat ihren besonderen Reiz. Als Fotografin habe ich das Ausdrucksmittel benutzt, das ich am besten kenne um meine Eindrücke und Gefühle zu beschreiben. Für meine Aufnahmen nehme ich mir immer sehr viel Zeit, um das aufzunehmen, was für mich typisch ist für die Insel oder Landschaft, in der ich gerade bin. Ich brauche Zeit zum Kennenlernen und Ruhe und Muße zum Beobachten. Dann jedoch wird aus meinen Bildern das Griechenland, wie ich es kenne und liebe.

Jutta Osterholt

 

 

Bilder von Griechenland, Athen, Samos, Kreta, Peloponnes, Rhodos, Nisyros, Leros, Amorgos, Ithaka, Karpathos, Alonisios, Ikaria, Kefalonia, Korfu, Aegina, Simi. Hevorragende Fotografien einer Fotografin, die vom Licht dem Schatten und den Farben Griechenlands begeistert ist. Jutta Osterholt ist seit 30 Jahren Fotografin und nimmt ihre Kamera auch auf Reisen mit. Neben den Landschaften interessiert sich die Handwerkerin vor allem für Menschen, die sie in typischen Augenblicken festhält, manchmal kritisch aber immer mit Liebe zum Detail. Jutta Osterholt Heidelberg